Forecasting

Forecasting ist eine Methodik in der operativen Unternehmensplanung und -steuerung, wobei die daraus resultierenden Prognosen eine Einschätzung erlauben, ob mit guten Zeiten zu rechnen ist oder Krisen bewältigt werden müssen. Ebenso dient die Methode der Schadensbegrenzung.
Forecasting

Was ist Forecasting?

Beim Thema Forecasting geht es um ein Instrument zur Steuerung und Planung im Controlling. Der Begriff lässt sich mit Vorhersage oder Prognose übersetzen. Unternehmen planen im Rahmen von Forecasts beispielsweise monatliche Budgets für Kosten, Umsätze oder auch Gewinne sowie Liquidität.

Faktoren wie die Liquidität sind essenziell für Unternehmen. Daher müssen die entsprechenden Entwicklungen regelmäßig verfolgt werden. Andernfalls laufen Unternehmen Gefahr, Personaleinsätze nicht planen zu können, Marketingkosten sowie andere Ausgaben falsch zu kalkulieren oder das Budget nicht sinnvoll einzuteilen. Mit Forecasting werden Analysen ausgearbeitet und Trends beobachtet. Geschieht dies nicht, leidet ein Unternehmen darunter – vorhandene Ressourcen können beispielsweise nicht vollständig und gewinnbringend genutzt werden.

Eine Analyse oder Prognose in Bezug auf die Entwicklungen ist ein wichtiges Instrument im Controlling. Mithilfe einer sogenannten Zeitreihenprognose kann eine Kennzahl für die Zukunft möglichst genau abgeschätzt werden.

Was sind Zeitreihen?

Der Begriff Zeitreihe findet seinen Ursprung im Mathematischen und beschreibt den zeitlichen Verlauf von Beobachtungen und Messgrößen. Zeitreihen beinhalten wichtige statistische Kennzahlen, welche zeitlich geordnet sind. Eine solche Kennzahl kann z.B. die Anzahl von Absolvent*innen einer bestimmten Ausbildung sein. Bei der Betrachtung dieser Zahlen im Verlauf mehrerer Jahre spricht man von einer Zeitreihe.

Die Vorhersage von zukünftigen Werten einer Messgröße basierend auf Zeitreihen wird als Zeitreihenprognose oder Zeitreihenanalyse bezeichnet. Im Englischen spricht man dabei vom Time Series Forecasting.

Häufige Fragen und Antworten

Forecasting basiert auf Analysen historischer Daten und Kennzahlen durch einen Algorithmus. Diese künstliche Intelligenz erkennt künftige Entwicklungen anhand von sogenannten Zeitreihen und ermöglicht Unternehmen somit eine gewisse Planungssicherheit. Um eine konkrete Prognose erstellen und Vorhersagen tätigen zu können, müssen verschiedene Schritte durchlaufen werden.

Zu Beginn gilt es, die Kennzahlen in Form von Zeitreihen (Daten werden über einen längeren Zeitraum beobachtet) verfügbar zu machen. Anschließend werden die Entwicklungen auf Basis von intelligenter Software beschrieben. Mithilfe von Backtesting (Rückvergleich – eine Strategie, Theorie oder ein Modell durch Anwendung auf historische Daten zu evaluieren) wird zudem noch sichergestellt, dass das Modell auch für die folgenden Entwicklungen und Planungen aussagekräftig ist. So können auch zukünftige Herausforderungen bewältigt werden.

Finale Forecasting-Modelle können jederzeit neue Vorhersagen produzieren. Bei der Software-Lösung handelt es sich um eine langfristige Investition für Consulting und Management eines Unternehmens.

Mit aussagekräftigen Einschätzungen können sichere Empfehlungen für die Zukunft ausgesprochen werden. Dazu werden beim Forecasting Daten generiert und gesammelt. Die daraus resultierenden Ergebnisse können wegweisende Faktoren für Unternehmen sein.

So können beispielsweise die Abweichungen von bereits bestehenden Plänen, z.B. in Produktion oder Transport, frühzeitig erkannt werden. Somit werden Kosten eingespart und auch Fehlinvestitionen vermieden.

Für die Erstellung von Prognosen über die Zukunft sind verschiedene Methoden relevant. Allerdings sind dabei zwei Obergruppen besonders wichtig: die quantitative und die qualitative Methode.

Quantitative Methode

Bei dieser Art von Prognose werden historische Daten eines Unternehmens zur Betrachtung herangezogen. Mithilfe einer mathematischen Formel kann z.B. die Nachfrage nach einer Dienstleistung oder einem Produkt am Markt ermittelt werden. Dazu relevant sind vor allem vergangene Verkaufszahlen sowie Nachfragetrends.

Wie viele Daten ein Unternehmen dabei miteinbezieht, liegt immer im eigenen Ermessen. Jedoch gilt: je mehr Daten, desto präziser die Prognose. Für junge Unternehmen mit wenigen Daten eignet sich die quantitative Methode also eher weniger.

Qualitative Methode

Im Gegensatz zur quantitativen Methode geht es bei der qualitativen Methode primär um subjektive Einschätzungen von Experten, nicht um große Datensätze. Die zukünftige Nachfrage am Markt wird mithilfe von Fachwissen und Erfahrungswerten genau eingeschätzt. Unternehmen können Experten sowohl intern als auch extern beauftragen.

Bei der qualitativen Methode gibt es zudem eine besondere Form der Prognose. Demand Forecasting beinhaltet die Vorhersage darüber, wie sich eine Verkaufspromotion auf Nachfrage und Kaufverhalten von Kunden auswirken wird.

Quellen

  • Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD, englisch: Organisation for Economic Co-operation and Development). Glossary of statistical terms. Forecasting.
    https://stats.oecd.org/glossary/detail.asp?ID=3652