Explorative Szenariokonstruktion

In unseren Themenbereichen finden Sie Fachbegriffe, die das Thema Foresight sowie allgemeine Begriffe aus dem Bereich Zukunftsforschung, Trendmanagement und verschiedene Methoden erklären.
Explorative Szenariokonstruktion

Explorative Szenariokonstruktion: Formalisierter Ansatz in der Unternehmensstrategie

Explorative Szenariokonstruktion auf einen Blick

Explorative Szenariokonstruktion ist eine Methode in der Zukunftsforschung, die auf die systematische Entwicklung verschiedener möglicher Zukunftsszenarien abzielt. Sie betont die Offenheit gegenüber ungewissen Entwicklungen und fördert die kreative Exploration von Alternativen, um Unternehmen dabei zu helfen, flexiblere Strategien für unterschiedliche Zukunftsbilder zu entwickeln. Diese Methode ermöglicht es, Unsicherheiten zu erkennen, frühzeitig auf Veränderungen zu reagieren und die Resilienz gegenüber vielfältigen Zukunftsentwicklungen zu stärken.

Unterscheidung: explorative und normative Szenarien

Die Unterscheidung zwischen explorativen und normativen Szenarien liegt in ihrem Zweck, ihrem Ansatz und ihrer Verwendung:

Explorative Szenarien

  • Zweck: Explorative Szenarien dienen zur Erstellung von Szenarien, um eine Bandbreite möglicher zukünftiger Entwicklungen zu erforschen und Unsicherheiten zu beleuchten.
  • Ansatz: Sie basieren auf der Analyse von Unsicherheiten und betonen die Offenheit gegenüber unterschiedlichen, potenziellen Zukunftsbildern.
  • Verwendung: Unternehmen nutzen explorative Szenarien, um flexiblere Strategien zu entwickeln, die auf verschiedene mögliche Zukunftsszenarien vorbereitet sind.

Normative Szenarien:

  • Zweck: Normative Szenarien haben das Ziel, eine bevorzugte oder gewünschte Zukunft zu gestalten und konkrete Ziele zu erreichen.
  • Ansatz: Sie werden oft durch normative Annahmen und Wertvorstellungen geprägt und sind weniger darauf ausgerichtet, Unsicherheiten zu erkunden.
  • Verwendung: Normative Szenarien werden genutzt, um eine klare Vision für die Zukunft zu schaffen und Strategien zu entwickeln, die darauf ausgerichtet sind, diese gewünschte Zukunft zu realisieren.

Insgesamt unterstützen sowohl explorative als auch normative Szenarien Unternehmen bei der strategischen Planung, indem sie ihnen helfen, sich auf unterschiedliche Arten auf die Zukunft vorzubereiten und einen entsprechenden Szenarioprozess im Unternehmen zu etablieren. Explorative Szenarien sind eher erforschend und flexibel, während normative Szenarien einen klar definierten Zielzustand anstreben.

Abgrenzung der explorativen zur normativen Szenariokonstruktion im Unternehmenskontext

Im Unternehmenskontext unterscheidet sich die explorative Szenariokonstruktion von der normativen durch ihren Fokus und Zweck:

Explorative Szenariokonstruktion:

  • Fokus: Betont die Analyse von Unsicherheiten und vielfältigen zukünftigen Entwicklungen.
  • Zweck: Dient der Erkundung verschiedener Zukunftsbilder, um Unternehmen auf ungewisse Entwicklungen vorzubereiten und flexible Strategien zu entwickeln.

Normative Szenariokonstruktion:

  • Fokus: Konzentriert sich auf die Gestaltung einer bevorzugten oder gewünschten Zukunftsvision.
  • Zweck: Ziel ist es, klare Ziele und strategische Ausrichtungen zu definieren, um gezielt auf eine bestimmte, angestrebte Zukunft hinzuarbeiten.

Die explorative Szenariokonstruktion ermöglicht Unternehmen, sich angesichts von Unsicherheiten breiter aufzustellen, während die normative Szenariokonstruktion darauf abzielt, eine klare Richtung und Vision für die Zukunft zu schaffen, um spezifische Ziele zu erreichen. Beide Ansätze ergänzen sich und bieten Unternehmen die Möglichkeit, flexibel auf unterschiedliche Zukunftsszenarien vorbereitet zu sein, während sie gleichzeitig eine klare strategische Ausrichtung beibehalten.

Der Prozess der explorativen Szenarioerstellung

Der Prozess der explorativen Szenarioerstellung umfasst mehrere Schritte, die darauf abzielen, eine breite Palette möglicher Zukunftsbilder zu erkunden. Hier ist eine allgemeine Beschreibung dieses Prozesses:

1. Festlegung des Rahmens:

Definiere den Kontext und den Zeitrahmen für die Szenarioerstellung. Kläre die Ziele und den Anwendungsbereich der Szenarien.

2. Identifikation von Unsicherheiten:

Analysiere relevante Unsicherheiten, die die Zukunft beeinflussen könnten. Dies können technologische Entwicklungen, gesellschaftliche Veränderungen oder wirtschaftliche Trends sein.

3. Auswahl von Treibern:

Wähle Schlüsselvariablen oder Treiber aus, die besonders einflussreich für die Zukunftsentwicklung sind. Diese werden die Grundlage für die Szenarien bilden.

4. Entwicklung von Szenarien:

Konstruiere unterschiedliche Geschichten oder Szenarien, die auf verschiedenen Kombinationen der identifizierten Treiber basieren. Jedes Szenario repräsentiert eine mögliche Entwicklung der Zukunft.

5. Beschreibung der Szenarien:

Für jedes Szenario werden detaillierte Beschreibungen erstellt, die die charakteristischen Merkmale, Ereignisse und Entwicklungen herausstellen. Diese Beschreibungen sollen ein umfassendes Bild der jeweiligen Zukunft zeichnen.

6. Validierung:

Überprüfe die erstellten Szenarien auf Plausibilität und Konsistenz. Beteilige Experten und Stakeholder, um sicherzustellen, dass die Szenarien realistisch und relevant sind.

7. Iterative Anpassungen:

Basierend auf Rückmeldungen und neuen Informationen können Anpassungen an den Szenarien vorgenommen werden. Der Prozess kann iterativ durchgeführt werden, um die Qualität der Szenarien zu verbessern.

8. Nutzung in der Strategieentwicklung:

Integriere die explorativen Szenarien in den strategischen Planungsprozess. Verwende sie als Grundlage, um verschiedene strategische Ansätze zu entwickeln, die auf die unterschiedlichen zukünftigen Umgebungen reagieren.

Die explorative Szenarioerstellung erfordert eine offene Denkweise, Kreativität und die Bereitschaft, Unsicherheiten anzuerkennen. Dieser Szenarioprozess ermöglicht Unternehmen, sich besser auf verschiedene Zukunftsbilder vorzubereiten und flexiblere Strategien zu entwickeln.

Szenarien konstruieren: Konsistenz und Wechselwirkungen

Beim Konstruieren von Szenarien ist die Konsistenz und die Berücksichtigung von Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Elementen entscheidend:

Konsistenz:

  • Definition: Konsistenz bezieht sich auf die logische und stimmige Darstellung der Elemente innerhalb eines einzelnen Szenarios.
  • Bedeutung: Es ist wichtig sicherzustellen, dass Ereignisse, Entwicklungen und Charakteristika in einem Szenario miteinander harmonieren und plausibel sind, um die Glaubwürdigkeit und Realitätsnähe zu wahren.

Wechselwirkungen:

  • Definition: Wechselwirkungen betreffen die Verbindungen und Beziehungen zwischen den verschiedenen Treibern, Variablen oder Elementen innerhalb eines Szenarios.
  • Bedeutung: Das Einbeziehen von Wechselwirkungen ermöglicht eine realistischere Darstellung, da es zeigt, wie Veränderungen in einer Variable Auswirkungen auf andere Elemente haben können. Dies fördert ein tieferes Verständnis der Komplexität von Zukunftsentwicklungen.

Die Beachtung von Konsistenz und Wechselwirkungen in der Szenariokonstruktion trägt dazu bei, realitätsnahe und gut durchdachte Zukunftsbilder zu schaffen. Dies ist besonders wichtig, um die Szenarien als nützliches Instrument für strategische Planungsprozesse in Unternehmen einzusetzen.

Forecasting: Die Kunst des Vorhersehens in explorativen Szenarien

Methoden des Forecasting spielen eine wichtige Rolle in der explorativen Szenariokonstruktion, da sie dazu beitragen, plausible und konsistente Zukunftsbilder zu entwickeln. Hier sind einige Methoden und ihre Bedeutung:

Trendanalysen

Trendanalysen identifizieren historische Entwicklungen und leiten daraus zukünftige Trends ab. Dies ist entscheidend, um stabile Elemente in der Entwicklung zu identifizieren und als Grundlage für Szenarien zu dienen.

Delphi-Methode

Die Delphi-Methode sammelt die Meinungen von Experten in wiederholten, anonymen Befragungsrunden. Dies ermöglicht die Integration unterschiedlicher Perspektiven und hilft, Unsicherheiten zu beleuchten, was in der explorativen Szenariokonstruktion besonders wichtig ist.

Szenario-Workshops

Durch Workshops mit Stakeholdern und Experten können verschiedene Zukunftsentwicklungen gemeinsam erkundet und diskutiert werden. Dies fördert die Kreativität und ermöglicht eine breitere Palette von Szenarien.

Simulationen

Simulationen verwenden Modelle, um verschiedene Szenarien zu durchspielen und potenzielle Entwicklungen zu quantifizieren. Sie helfen, Wechselwirkungen zwischen Variablen zu verstehen und Auswirkungen auf bestimmte Indikatoren zu prognostizieren.

Szenario-Storytelling

Szenario-Storytelling erstellt narrative Beschreibungen der zukünftigen Entwicklungen. Dies erleichtert die Kommunikation der Szenarien und unterstützt die Vorstellungskraft der Beteiligten, was besonders in der explorativen Szenariokonstruktion von Vorteil ist.

Agentenbasierte Modelle

Agentenbasierte Modelle simulieren das Verhalten von individuellen Akteuren in einem System. Sie helfen, komplexe Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Elementen zu modellieren und bieten Einblicke in das emergente Verhalten des Gesamtsystems.

Durch die Anwendung dieser Methoden können Forscher und Entscheidungsträger besser verstehen, wie verschiedene Faktoren zusammenwirken und wie sich verschiedene Entwicklungen aufeinander auswirken können. Dies ist entscheidend für die Erstellung realistischer und informativer Szenarien in der explorativen Szenariokonstruktion.

Schlüsselfaktoren in explorativen Szenarien

Die Identifikation und Analyse von Treibern in explorativen Szenarien sind entscheidende Schritte, um die Schlüsselvariablen zu verstehen, die die zukünftigen Entwicklungen beeinflussen. Hier sind die Schritte und Bedeutungen dieses Prozesses:

Identifikation von Treibern:

  • Bedeutung: Treiber sind Faktoren, die maßgeblich die Richtung und Dynamik zukünftiger Entwicklungen beeinflussen. Dies können technologische Innovationen, demografische Veränderungen, politische Entscheidungen oder wirtschaftliche Trends sein.
  • Prozess: Experteninterviews, Literaturrecherche, Stakeholder-Workshops und Datenanalysen können dazu beitragen, relevante Treiber zu identifizieren.

Analyse von Treibern:

  • Bedeutung: Eine gründliche Analyse der Treiber ermöglicht es, ihre Auswirkungen, Unsicherheiten und Wechselwirkungen zu verstehen. Dies bildet die Grundlage für die Szenariokonstruktion.
  • Prozess: Durch Literaturstudien, Datenanalysen und Expertenbewertungen können die Treiber in Bezug auf ihre Bedeutung, Wahrscheinlichkeit und mögliche Konsequenzen analysiert werden.

Entwicklung von Treiberprojektionen:

  • Bedeutung: Die Entwicklung von Projektionen für jeden Treiber basiert auf Annahmen über deren künftige Entwicklung. Diese Projektionen bilden die Grundlage für die Konstruktion verschiedener Szenarien.
  • Prozess: Durch Kombination von historischen Daten, Expertenmeinungen und Modellierungstechniken können Projektionen für jeden Treiber erstellt werden.

Integration von Unsicherheiten:

  • Bedeutung: Da die Zukunft unsicher ist, ist es wichtig, Unsicherheiten in den Treiberprojektionen zu berücksichtigen. Dies kann durch die Erstellung von Bandbreiten oder Wahrscheinlichkeitsverteilungen erfolgen.
  • Prozess: Einbeziehung von Expertenmeinungen, Durchführung von Sensitivitätsanalysen und Nutzung von Szenariomodellierungstechniken, um verschiedene mögliche Verläufe zu erforschen.

Validierung mit Stakeholdern:

  • Bedeutung: Die Einbindung von Stakeholdern und Experten ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die identifizierten Treiber und ihre Projektionen realistisch und relevant sind.
  • Prozess: Durch Workshops, Interviews und Feedbackrunden können Stakeholder ihre Perspektiven einbringen und die Validität der Treiberprojektionen überprüfen.

Die Identifikation, Analyse und Projektion von Treibern in explorativen Szenarien schaffen die Grundlage für die Entwicklung von unterschiedlichen Zukunftsbildern. Diese Szenarien ermöglichen Unternehmen, flexiblere Strategien zu entwickeln, die auf verschiedene mögliche Entwicklungen vorbereitet sind.

Von der Theorie zur Praxis: Anwendung explorativer Szenarien

Die Integration von Szenarien in die strategische Planung und Entscheidungsfindung ermöglicht Unternehmen, sich besser auf unsichere Zukunftsentwicklungen vorzubereiten. Durch die Berücksichtigung verschiedener Szenarien können Organisationen flexiblere Strategien entwickeln, Risiken besser abschätzen und proaktiv auf Veränderungen reagieren.

Diese integrative Herangehensweise stärkt die Resilienz, fördert die Anpassungsfähigkeit und verbessert die Entscheidungsqualität in einem sich dynamisch entwickelnden Umfeld.

Herausforderungen in der explorativen Szenariokonstruktion

Die explorative Szenariokonstruktion birgt einige Herausforderungen, die den Prozess beeinflussen können:

Komplexe Unsicherheiten:

Die Zukunft ist von Natur aus unsicher und kann von vielfältigen Faktoren beeinflusst werden. Die Identifikation und Handhabung dieser Unsicherheiten ist eine komplexe Aufgabe.

Divergierende Meinungen der Experten:

Experten können unterschiedliche Ansichten über zukünftige Entwicklungen haben, was die Auswahl und Integration von Szenarien erschweren kann.

Datendefizite:

Die Verfügbarkeit von zuverlässigen Daten für die Entwicklung von Treiberprojektionen kann begrenzt sein, insbesondere wenn es um neue oder wenig erforschte Entwicklungen geht.

Kognitive Einschränkungen:

Menschen neigen dazu, sich auf bereits bekannte Muster zu stützen, was die Fähigkeit zur Erkundung wirklich alternativer Zukunftsbilder beeinträchtigen kann.

Interdisziplinäre Komplexität:

Die Berücksichtigung und Integration von Entwicklungen aus verschiedenen Disziplinen erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise, was zusätzliche Komplexität mit sich bringen kann.

Zu enge Fokussierung:

Es besteht die Gefahr, dass sich die Konstruktion von Szenarien zu stark auf bereits bekannte Trends und Entwicklungen konzentriert, anstatt sich auf potenziell disruptive Veränderungen einzulassen.

Mangel bei Akzeptanz und Verständnis:

Einige Stakeholder können Schwierigkeiten haben, die Bedeutung und den Nutzen von Szenariokonstruktionen zu verstehen, was die Integration in den strategischen Planungsprozess erschwert.

Zeitaufwand:

Die umfassende Identifikation, Analyse und Konstruktion von Szenarien erfordert Zeit und Ressourcen, was in dynamischen Geschäftsumfeldern eine Herausforderung darstellen kann.

Die erfolgreiche Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert eine sorgfältige Planung, Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen, den Einsatz geeigneter Methoden und eine kontinuierliche Anpassung des Szenarioprozesses an sich ändernde Umstände.

Häufige Fragen und Antworten

Explorative Szenarien und normative Szenarien unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Zweck, ihrer Ausrichtung und ihrer Methodik:
1. Zweck:
Explorative Szenarien: Der Hauptzweck von explorativen Szenarien besteht darin, eine breite Palette möglicher Zukunftsentwicklungen zu erkunden und Unsicherheiten zu beleuchten. Sie dienen dazu, unterschiedliche Sichtweisen auf die Zukunft zu generieren und Flexibilität in der Strategieentwicklung zu ermöglichen.
Normative Szenarien: Normative Szenarien werden erstellt, um eine bevorzugte oder gewünschte Zukunftsvision zu gestalten. Ihr Zweck liegt darin, klare Ziele zu definieren und Strategien zu entwickeln, um diese gewünschte Zukunft zu erreichen.
2. Ausrichtung:
Explorative Szenarien: Explorative Szenarien sind offen für unterschiedliche, potenziell unerwartete Entwicklungen. Sie betonen die Vielfalt der möglichen Zukunftsbilder und den Umgang mit Unsicherheiten.
Normative Szenarien: Normative Szenarien sind zielgerichtet und orientieren sich an einer vordefinierten Vision. Sie konzentrieren sich darauf, Wege zur Umsetzung dieser Vision zu identifizieren.
3. Methodik:
Explorative Szenarien: Die Erstellung explorativer Szenarien beinhaltet oft den Einsatz von Methoden wie Trendanalysen, Delphi-Befragungen, Szenario-Workshops und Simulationen. Die Methodik ist darauf ausgerichtet, verschiedene Perspektiven zu integrieren und kreative Ansätze zu fördern.
Normative Szenarien: Normative Szenarien nutzen häufig einen strukturierteren Ansatz, der auf klaren Annahmen und Wertvorstellungen basiert. Die Methodik kann darauf abzielen, klare Zielsetzungen zu definieren und Strategien zu entwickeln, um diese Ziele zu erreichen.
Insgesamt bieten beide Arten von Szenarien einen Mehrwert für Organisationen, jedoch in unterschiedlichen Kontexten. Explorative Szenarien unterstützen Flexibilität und Resilienz, während normative Szenarien eine klare Richtung und Fokussierung bieten.

Das Forecasting spielt eine bedeutende Rolle in explorativen Szenarien, insbesondere bei der Identifikation von Treibern, der Entwicklung von Treiberprojektionen und der Erstellung unterschiedlicher Zukunftsbilder. Hier sind einige spezifische Rollen des Forecastings in explorativen Szenarien:
Trendanalyse:
Forecasting unterstützt die Identifikation von langfristigen Trends, indem historische Daten analysiert werden. Dies ermöglicht es, stabile Entwicklungen zu erkennen und als Grundlage für die Szenariokonstruktion zu dienen.
Treiberprojektionen:
Forecasting wird verwendet, um Projektionen für Schlüsseltreiber zu entwickeln. Durch die Analyse vergangener Trends und den Einbezug von Expertenmeinungen können plausible Zukunftsentwicklungen für diese Treiber abgeleitet werden.
Entwicklung von Wahrscheinlichkeitsverteilungen:
Um Unsicherheiten zu berücksichtigen, können probabilistische Forecasting-Techniken eingesetzt werden, um Wahrscheinlichkeitsverteilungen für verschiedene Szenariokomponenten zu erstellen. Dies ermöglicht eine realistischere Darstellung von Unsicherheiten.
Validierung von Annahmen:
Forecasting hilft dabei, Annahmen und Projektionen durch historische Daten oder vergleichbare Fallstudien zu validieren. Dies trägt zur Robustheit der entwickelten Szenarien bei.
Sensitivitätsanalysen:
Durch die Anwendung von Sensitivitätsanalysen auf Forecasting-Daten können Organisationen besser verstehen, wie Veränderungen in bestimmten Treibern oder Variablen sich auf die Gesamtszenarien auswirken könnten.
Identifikation von Wendepunkten:
Forecasting kann helfen, potenzielle Wendepunkte oder Disruptionen zu erkennen, die die Richtung zukünftiger Entwicklungen beeinflussen könnten. Dies ist besonders wichtig für die Erstellung von alternativen Szenarien.
Durch die Einbindung von Forecasting in den Szenariokonstruktionsprozess können Organisationen fundiertere und realistischere Zukunftsbilder entwickeln. Dies unterstützt wiederum eine effektive strategische Planung, indem verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten besser verstanden und berücksichtigt werden können.

Die Identifikation und Analyse von Schlüsselfaktoren in der explorativen Szenariokonstruktion erfordert einen systematischen Ansatz. Hier sind einige Schritte, wie dies üblicherweise umgesetzt wird:
1. Umfassende Umfeldanalyse:
Führe eine umfassende Analyse des aktuellen Umfelds durch, um relevante Einflussfaktoren zu identifizieren. Dies kann Aspekte wie technologische Entwicklungen, demografische Veränderungen, wirtschaftliche Trends, politische Entscheidungen und soziale Dynamiken umfassen.
2. Stakeholder-Input und Expertenmeinungen:
Beteilige Stakeholder und Experten, um unterschiedliche Perspektiven und Einsichten zu erhalten. Durch Workshops, Interviews oder Delphi-Befragungen können Schlüsselfaktoren identifiziert werden, die für die Zukunftsentwicklung relevant sind.
3. Literaturrecherche und Trendanalysen:
Analysiere relevante Literatur und führe Trendanalysen durch, um bestehende und aufkommende Faktoren zu identifizieren, die die Zukunft beeinflussen könnten. Dies schließt die Bewertung von aktuellen Forschungsergebnissen und Prognosen mit ein.
4. Szenario-Workshops:
Organisiere Szenario-Workshops mit interdisziplinären Teams, um kreative Diskussionen über mögliche Schlüsselfaktoren anzuregen. Die gemeinsame Reflexion fördert das Verständnis für die Komplexität und die Vielfalt der Einflussfaktoren.
5. Datenanalyse und Modellierung:
Führe Datenanalysen durch, um quantitative Erkenntnisse über aktuelle Trends und mögliche zukünftige Entwicklungen zu gewinnen. Die Modellierung von Daten kann auch helfen, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren zu verstehen.
6. Bewertung der Bedeutung und Unsicherheit:
Bewerte die Bedeutung der identifizierten Faktoren für das Geschäftsumfeld. Berücksichtige auch die Unsicherheit in Bezug auf zukünftige Entwicklungen und ihre Auswirkungen.
7. Wechselwirkungen verstehen:
Untersuche die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Schlüsselfaktoren. Verstehen, wie Änderungen in einem Faktor andere beeinflussen können, ist entscheidend für die Konstruktion realistischer Szenarien.
8. Expertengremium für Validierung:
Validiere die identifizierten Schlüsselfaktoren durch ein Expertengremium. Dies kann dazu beitragen, sicherzustellen, dass eine breite Perspektive einbezogen wird und die identifizierten Faktoren relevant und realistisch sind.
Die Kombination dieser Methoden ermöglicht eine umfassende Identifikation und Analyse von Schlüsselfaktoren, die als Grundlage für die Szenariokonstruktion dienen. Dieser Prozess sollte iterativ sein, um auf neue Informationen und Veränderungen im Umfeld reagieren zu können.

Ja, mit unseren Tool Foresight Strategy Cockpit (FSC) kann man, neben der Methode alternative Szenariokonstruktion, auch explorative Szenarien erstellen. Dort lassen sich Faktoren mit den entsprechenden Projektionen übersichtlich auflisten und diese Szenarien zuordnen. Die Faktoren können von Experten bewertet werden. So sind konsistente Szenarien möglich.

Quellen

  • Gordon, T. J., & Glenn, J. C. (2003). Futures research methodology. Millennium Project of the American Council of the United Nations University, New York
  • Kosow, H., & Gaßner, R. (2008). Methoden der Zukunfts-und Szenarioanalyse: Überblick, Bewertung und Auswahlkriterien. IZT
  • Richards, H. J., & Pherson, R. H. (2010). Structured analytic techniques for intelligence analysis. Cq Press
  • Lindgren, M., & Bandhold, H. (2009). Scenario Planning-Revised and Updated: The Link Between Future and Strategy. Springer
  • Ringland, G., & Schwartz, P. P. (1998). Scenario planning: managing for the future. John Wiley & Sons
  • Ritchey, T. (2011). General morphological analysis (gma). Wicked problems–Social messes, 7-18
  •  Schwarz, P. (1991). The art of the long view: planning for the future in an uncertain world. Currency Doubleday, New York
  • Van der Heijden, K. (2011). Scenarios: the art of strategic conversation. John Wiley & Sons